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Wissenswertes zu Umschulung
Sie wollen sich beruflich umorientieren? Mit der richtigen Umschulung haben Sie beste Chancen, im Beruf neu durchzustarten.
Was ist eine Umschulung?
Beruflich umschulen heißt, nach bestimmten Vorgaben einen neuen Beruf zu lernen – mit allen Kenntnissen und Fähigkeiten, die dafür erforderlich sind. Eine Umschulung ohne vorherige Berufsausbildung ist auch möglich: In diesem Fall müssen Sie einige Jahre berufliche Erfahrung gesammelt oder mindestens sechs Semester studiert haben.
Sie schließen die Umschulung mit einer Prüfung ab – in einem Ausbildungsberuf mit der regulären Abschlussprüfung.
Der Unterschied zur Ausbildung
Eine Umschulung umfasst nur zwei Drittel der Zeit, die eine Ausbildung in demselben Beruf dauern würde. Beispiel: Wer zur Industriekauffrau oder zum Industriekaufmann umschult, braucht dafür zwei Jahre, statt der regulären drei Jahre. Das ist möglich, weil er oder sie bereits Berufs- und Lebenserfahrung hat.
Umschulungsmöglichkeiten
Grundsätzlich haben Sie zwei Möglichkeiten, eine Umschulung zu machen:
Betriebliche Umschulung
Sie können den neuen Beruf in einem Betrieb lernen, der darin ausbildet. Statt eines Ausbildungsvertrags schließen Sie einen Umschulungsvertrag. Sie erhalten in der Regel ein Entgelt in der Höhe eines Ausbildungsgehalts.
Das berufliche Theoriewissen erwerben Sie in der Berufsschule, wo Sie im zweiten Berufsschuljahr einsteigen. Am Ende legen Sie die Abschlussprüfung vor der zuständigen Kammer ab, zum Beispiel der Industrie- und Handelskammer.
Umschulung bei einem Bildungsanbieter
Auch Bildungsanbieter bieten Umschulungen an. Sie vermitteln in erster Linie theoretisches Wissen. Das praktische Wissen eignen Sie sich in einem Betrieb an (Fachbegriff: betriebliche Praxisphase oder Praktikum). Dort können Sie berufsbezogene Fähigkeiten in realen Arbeitsprozessen anwenden.
Wann lohnt sich eine Umschulung?
Nach Jahren im Beruf noch einmal von vorn anfangen – lohnt sich das? Diese Frage steht häufig vor der Entscheidung für eine berufliche Neuorientierung. Sie können sie nicht pauschal beantworten, sondern nur, wenn Sie Ihre persönlichen Ziele und Rahmenbedingungen in den Blick nehmen – zum Beispiel, indem Sie folgende Fragen für sich beantworten:
Vor allem der technologische Fortschritt sorgt fortlaufend dafür, dass bestimmte Berufe auf dem Arbeitsmarkt weniger gefragt sind oder in absehbarer Zeit nicht mehr gebraucht werden. Mit einer Umschulung können Sie sich beruflich absichern. Voraussetzung: Ihr Zielberuf ist in den kommenden Jahren nachgefragt und bietet die Möglichkeit, sich darin weiterzuentwickeln.
Egal, ob Sie Ihr aktueller Beruf körperlich oder psychisch belastet: Eine Umschulung ist die Chance, einen Beruf zu lernen, den Sie körperlich und geistig gut bewältigen können. Damit bleiben Sie leistungsfähig und gewinnen an Lebensqualität.
In den meisten Fällen verdienen Sie während einer Umschulung weniger. Gleichzeitig müssen Sie gegebenenfalls Lehrgangs- oder Fahrkosten tragen. Das zu erwartende Gehalt Ihres Zielberufes sollte diesen finanziellen Aufwand ausgleichen.
Mit wieviel Entgelt Sie nach der Umschulung und nach einigen Berufsjahren rechnen können, können Sie über den Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit ermitteln.
Tipp: Unter bestimmten Voraussetzungen übernehmen die Agentur für Arbeit, das Jobcenter oder Ihr Rentenversicherungsträger die Kosten einer Umschulung. Auch Zusatzausgaben wie Fahrkosten können erstattet werden. Auf unserer Internet-Seite Förderung beruflicher Weiterbildung können Sie ermitteln, ob eine Förderung für Sie infrage kommt.
Häufiges Motiv für eine Umschulung ist Unzufriedenheit mit dem aktuellen Beruf. Wägen Sie in diesem Fall gründlich ab: Ist der Beruf zur Last geworden oder sind es die Umstände wie fachfremde Aufgaben, Kolleginnen und Kollegen oder das Verhältnis zur beziehungsweise zum Vorgesetzten?
Durch individuelle Beratung finden Sie heraus, ob eine Weiterbildung oder ein Jobwechsel reichen würden, damit Sie mit Ihrer Arbeit wieder zufrieden sind. Beratungsstellen in Ihrer Nähe finden Sie auf unserer Internet-Seite Weiterbildungsberatung.
Berufsfelder für Umschulungen
Umschulungen sind in nahezu allen Ausbildungsberufen möglich, zum Beispiel in folgenden Bereichen:
- kaufmännische Berufe, zum Beispiel Kauffrau oder -mann für Büromanagement
- soziale Berufe, zum Beispiel Erzieher*in
- IT-Berufe, zum Beispiel IT-Administrator*in
- Handwerk, zum Beispiel Tischler*in oder Metallbauer*in
- Gewerbe, zum Beispiel Fachkraft für Lagerlogistik
Welche Umschulung passt zu mir?
Der Beruf, auf den Sie umschulen, muss zu Ihnen passen. Nur dann können Sie wirklich erfolgreich und motiviert arbeiten. Mit den folgenden Schritten kommen Sie dem passenden Beruf näher:
Werden Sie sich Ihrer Fähigkeiten und Interessen bewusst. Vergleichen Sie Ihre beruflichen Vorkenntnisse mit den Kompetenzen, die für Ihren Zielberuf wichtig sind.
Mit dem Online-Tool „Berufecheck“ können Sie Ihre Stärken analysieren und in Bezug auf Ihren Zielberuf einschätzen. Ihnen werden anschließend dazu passende Berufsfelder empfohlen.
Werden Sie sich klar über Ihre beruflichen und persönlichen Ziele der nächsten fünf und zehn Jahre. Streben Sie zum Beispiel eine leitende Position an?
Falls Sie schon eine bestimmte Umschulung ins Auge gefasst haben: Tauschen Sie sich mit Personen aus, die diesen Beruf bereits ausüben.
Klären Sie die Rahmenbedingungen der Umschulung und gleichen Sie sie mit Ihren Lebensumständen ab: Was kostet der Lehrgang? Kommt eine Förderung für mich infrage? Ist Teilzeit möglich?
Klopfen Sie Ihren Zielberuf schließlich auf folgende Kriterien hin ab:
- Er passt zu Ihren persönlichen Interessen und Bedürfnissen.
- Sie können Ihre beruflichen Vorkenntnisse und Fähigkeiten einbringen.
- Sie können darin Ihre beruflichen Ziele verwirklichen.
- Er lässt sich mit Ihren privaten Zielen und Lebensumständen gut vereinbaren.
Erfüllt Ihr Zielberuf diese Kriterien, haben Sie beste Aussichten, dass sich Ihre Umschulung in vielerlei Hinsicht lohnt.
So unterstützt Sie „mein NOW“
Kompetenzen vergleichen
Erstellen Sie ein Kompetenzprofil, um wichtige Fähigkeiten für Ihren Zielberuf mit den Kompetenzen abzugleichen, die Sie bereits besitzen. Melden Sie sich dazu auf „mein NOW“ an oder erstellen Sie ein Profil.
Inspirieren lassen
Finden Sie heraus, in welche Berufsfelder Menschen gewechselt sind, die denselben Beruf wie Sie hatten – mit dem Tool „New Plan“.
Beraten lassen
Im persönlichen Gespräch erhalten Sie Antworten auf alle Ihre Fragen. Beratungsstellen finden Sie auf unserer Internet-Seite Weiterbildungsberatung.
Häufige Fragen zur Umschulung
In der Regel ist sie um ein Drittel kürzer als die entsprechende Ausbildung. Wer zum Beispiel eine Umschulung zur Fachinformatikerin beziehungsweise Fachinformatiker Anwendungsentwicklung macht, braucht dafür in der Regel nur zwei, statt der regulären drei Jahre – einschließlich Betriebspraktikum. Für eine Umschulung in Teilzeit sollten Sie ein bis zwei Jahre mehr einplanen.
Das Alter spielt bei der Frage, ob sich eine Umschulung lohnt, eine zunehmend geringere Rolle. Zum einen veraltet berufliches Wissen immer schneller und alle müssen fortwährend dazulernen. Das macht es für Sie leichter, im neuen Job zu den berufserfahrenen Kolleginnen und Kollegen aufzuschließen.
Hinzu kommt: In vielen Branchen fehlt es an Arbeitskräften. Ist Ihr neuer Job ein Mangelberuf, haben Sie darin auch mit wenig Berufserfahrung gute Jobaussichten. Gleichzeitig wird die Altersgrenze für die Rente schrittweise angehoben werden. Das bedeutet: Arbeitnehmerinnen und -nehmer arbeiten durchschnittlich länger. Eine Umschulung lohnt sich dadurch auch in fortgeschrittenem Alter noch.
Wer umschult, ist am Ende fachlich für einen Beruf qualifiziert und kann anschließend darin arbeiten. Quereinsteigerinnen oder Quereinsteiger starten in einem Beruf, ohne dafür ausreichend qualifiziert zu sein. Sie erlernen den Beruf dadurch, dass sie ihn ausüben (Fachbegriff: Training on the job).
Eine Umschulung im Betrieb kann in Teilzeit stattfinden. Bildungsanbieter bieten in der Regel ebenfalls Umschulungen in Teilzeit an. Egal, wo Sie Ihre Umschulung in Teilzeit machen: Sie brauchen dafür länger als in Vollzeit – etwa ein bis zwei Jahre zusätzlich.
Sie erfüllen eine Voraussetzung für eine Umschulung, wenn Folgendes der Fall ist: Sie haben keine Berufsausbildung abgeschlossen, besitzen aber einige Jahre berufliche Praxis.
Eine andere Möglichkeit für Sie, beruflich voranzukommen, ist eine Weiterbildung, die Sie in Etappen auf eine Abschlussprüfung vorbereitet (Fachbegriff: Teilqualifizierung). Diese Form der Weiterbildung kommt vor allem infrage, wenn Sie einen Ausbildungsberuf schon lange praktisch ausüben, darin aber keinen Abschluss besitzen. Passende Teilqualifizierungen finden Sie in der Suche „Berufsausbildung und mehr“ der Bundesagentur für Arbeit.